Geschichte

Aus der Geschichte der Bühler Feuerwehr

Von der erstmaligen Nennung unseres Ortes in einer Urkunde des Jahres 1382 als „Ze dem Puhel“ = Bühl vergingen 500 Jahre bis zur Organisation des Feuerschutzes durch eine Ortswehr. Sie bestand 1883 zunächst aus der Rotte V der Gemeinde Hiltersdorf und zu ihr gehörten die Männer der Ortschaften Bühl, Thann, Geiselhof, Rannahof, Schlauderhof und Buchenöd.

Wohl wegen der Entfernung zum Gemeindesitz erschien die Bildung eines eigenen Vereins zweckmäßig – und so berichtete Herr Schwab „Bürgst“ an das königliche Bezirksamt, die Bühler „haben sich aber am 15. Juni 1885 von Hiltersdorf getrennt und sich selbständig gemacht“. Zur ersten Ausrüstung gehörten 1883 zwei neue Handspritzen, die in Bühl und Thann stationiert waren.

Schon 1884 erhielt unsere Wehr dieselbe – heute noch vorhandene – „Saug- und Druckspritze“ wie Hiltersdorf zum Kaufpreis von 526 Mark und der Mauerer Josef Göbl baute dafür noch im Herbst ein Feuerhäuschen „in der Länge von 15 Fuß und mit Breite von 10 Fuß“ (ca. 5 m x 3 m) zum Akkordpreis von nur 84 Mark. Möglich war der niedrige Baupreis nur, weil die Gemeinde verlangte, dass das Baumaterial unentgeltlich von den Einwohnern der Ortschaften gefahren und kostenloser Handlangerdienst geleistet werden musste.

Das „Feuerhäuschen“ wurde 1998 durch ein Feuerwehrgerätehaus an neuer Stelle ersetzt und im Zuge der Dorfentwicklung zwischenzeitlich abgerissen.

Ursprünglich waren die Feuerwehren militärisch aufgebaut. Dem führenden Hauptmann stand ein Adjutant tatkräftig zur Seite. Sie befehligten die siebenköpfige Steigermannschaft, die Spritzenmannschaft mit 11 Leuten und die Ordnungsmannschaft, die aus 9 Männern bestand, jeweils betreut von einem Zugführer. Der erste Feuerwehrhauptmann, der Müllerssohn Johann Giehrl, sein Adjutant Landwirt Johann Flierl und der Zugführer der Spritzenmannschaft, Johann Lang, stammten aus Bühl, während der Zugführer der Steigermannschaft Johann Beer aus Geiselhof und der Zugführer der Ordnungsmannschaft Michael Winkler aus Thann kamen.

Der Mannschaftsbestand wechselte wesentlich stärker, als wir das heute gewöhnt sind: Dienstknechte suchten zu Lichtmeß einen anderen Herrn, die nachgeborenen Bauerssöhne heirateten nach auswärts oder fanden in der aufblühenden Industrie der Städte Arbeit und der Militärdienst unterbrach die Mitgliedschaft. Der Ausbildungsstand der Bühler Wehr war trotzdem gut, denn ihr wurde in den Jahren nach ihrer Gründung mehrmals bescheinigt: „Der Inspektionsbefund war vorzüglich und ist nichts zu beanstanden. Gärmersdorf, den 16. Juni 1893, Riß, Bezirksfeuerwehr“.

Da zur Freiwilligen Feuerwehr Bühl sechs Ortschaften bzw. Einöden gehörten, musste die Ausrüstung mehrfach beschafft werden, kostspielig für die Gemeinde: Neben der zweirädrigen Feuerspritze standen zur Verfügung acht Feuerleitern und acht -haken, 40 m Hanfschläuche und eine Hupe für den Kommandanten. Die damalige Schutzkleidung, nämlich Helm, „Bluse“ und Gurt wurde durch eine steuerähnliche Umlage in der ganzen Gemeinde angekauft.

Das Maschinenzeitalter erlebte die Freiwillige Feuerwehr Bühl erst 1957 mit einer TS 6, die 1980 von dem TSA 8 abgelöst wurde und bis heute im Einsatz ist. Zu Leistungsprüfungen stand zwischenzeitlich auch das Feuerwehrauto aus Hiltersdorf zur Verfügung.

Mit der Gemeindezusammenlegung wurde auch das Einzugsgebiet der Freiwilligen Feuerwehr Bühl sinnvoll abgerundet, indem die nahegelegenen Ortschaften Ober- und Unterpennading sowie die Einöde Berghof sich Bühl anschlossen. Damit ist seit 1978 eine einsatzfähige Truppe entstanden, was sich einmal beim Ausbildungsstand der aktiven Gruppen zeigt, zum anderen aber auch auf gesellschaftlichem Gebiet: Die Wehr veranstaltet Maibaum aufstellen und Johannisfeuer, trifft sich zu Faschingsveranstaltungen und Kameradschaftsabenden und lädt die Umgebung zu ihren zünftigen Gartenfesten an Fronleichnam ein.